Motten
Motten sind Insekten, die zur Ordnung der Schmetterlinge gehören. Sie sind vor allem für ihre Fähigkeit bekannt, sich in dunklen, ruhigen Ecken zu verstecken. Es gibt zahlreiche Arten, die sich in Lebensräumen wie Wäldern, Wiesen und sogar in unseren Häusern aufhalten. Während einige Motten als Schädlinge gelten, da sie Kleidung und Lebensmittel beschädigen können, spielen andere eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie als Bestäuber fungieren.
Kupferrote Dörrobstmotte (Plodia interpunctella)
Biologie
Die Falter dieser Art erreichen eine Flügelspannweite von etwa 20 mm. Die Vorderflügel sind an der Basis gelbgrau und zur Spitze hin auffällig kupferrot gefärbt. Ein Weibchen kann bis zu 200 Eier ablegen. Die daraus schlüpfenden Raupen werden bis zu 16 mm lang und sind meist weisslich-rosa oder leicht grünlich gefärbt. In der Regel treten zwei Generationen pro Jahr auf.
Schaden
Die Raupen fressen sich bevorzugt durch die Keimlinge von Getreidekörnern. Dabei werden Körner durch feine Gespinste und Kotkrümel zu Klumpen zusammengeklebt. Typische Frassschäden treten an Dörrobst, Nüssen, Backwaren, Kräutern und Gewürzen auf. Zur Verpuppung spinnen sich die Larven intensiv ein, was zu starker Verunreinigung führt.
Mehlmotte (Ephestia kuehniella)
Biologie
Die Mehlmotte hat eine Spannweite von rund 22 mm. Ihre Vorderflügel sind bleigrau mit gezackten dunklen Querlinien, die Hinterflügel sind heller und einfarbig. Nach Ablage von etwa 200 Eiern entwickeln sich rötliche, grünliche oder weisse Raupen mit einer Länge von bis zu 20 mm. Sie verstecken sich in feinen Gespinsten an trockenen Lagerorten. Die Entwicklung kann drei bis vier Generationen im Jahr hervorbringen. Die Art ist empfindlich gegenüber Kälte.
Schaden
Die Raupen befallen und verunreinigen Mehlprodukte, Getreidekörner, Backwaren und Dörrobst. Durch ihre Gespinste können sie Förderanlagen und Siebe in Mühlen blockieren. Neben dem Materialverlust entsteht ein hoher Reinigungsaufwand.
Kleidermotte (Tineola bisselliella)
Biologie
Der erwachsene Falter ist etwa 7 mm gross, mit einer Flügelspannweite zwischen 12 und 16 mm. Er besitzt eine graugelbe bis weissliche Farbe mit leicht glänzender, fettig wirkender Oberfläche. Der Kopf ist meist etwas dunkler gefärbt. Die Raupen ernähren sich von Textilien mit tierischem Ursprung, insbesondere mit Woll- oder Filzanteil. Künstliche Fasern werden ignoriert. Das adulte Insekt tritt hauptsächlich zwischen Mai und August auf. Es kann zwar gut laufen, ist aber kein geübter Flieger.
Schaden
Die Raupen sind besonders in Haushalten problematisch: Sie fressen Löcher in Kleidung aus Wolle, Teppiche, Polstermöbel sowie Fischmehl, Trockenfleisch oder Kasein. In Lagerhäusern und Webereien können grosse wirtschaftliche Schäden entstehen.


Wissenswertes
Ein erstes Anzeichen sind kleine, grau-bräunliche Falter in der Küche oder Vorratskammer. Oft sieht man auch feine Gespinste in Müslipackungen, Mehl, Nüssen oder Trockenfrüchten. Bei genauem Hinsehen sind kleine Larven oder Klümpchen im Produkt sichtbar. Wer solche Spuren findet, sollte nicht lange zögern – der Befall breitet sich schnell aus.
Die Motten selbst übertragen keine Krankheiten – doch ihre Larven verunreinigen Lebensmittel mit Kot, Häutungsresten und Gespinsten. Dadurch können sich Bakterien und Pilze entwickeln, was Produkte ungeniessbar macht. Besonders in Haushalten mit Kindern oder Allergikern ist deshalb eine gründliche und fachgerechte Bekämpfung wichtig.
Textilmotten legen ihre Eier direkt an Textilien aus Wolle, Filz oder Pelz. Die geschlüpften Larven fressen sich durch die Fasern und verursachen Löcher in Kleidung, Teppichen oder Polstern. Da sie sich lichtscheu verhalten und oft unbemerkt bleiben, hilft nur eine gezielte Behandlung – am besten kombiniert mit Monitoring, um neue Larvenzyklen zu verhindern.