Milben (Acarine)
Nur eine Art von Milben lebt direkt am Menschen – die Krätzmilbe. Einige andere Milbenarten saugen Blut, während weitere durch ihre Anwesenheit allergische Reaktionen auslösen können. In der Schädlingsbekämpfung spielen hauptsächlich die Hausstaubmilbe, die Herbstgrasmilbe, die Mehlmilbe und die Taubenzecke eine Rolle.
Hausstaubmilbe (Dermatophagoides farinae)
Biologie
Diese etwa 0.5 mm grossen, weissen Tiere besitzen acht Beine und sind nur unter starker Vergrösserung sichtbar. Sie vermehren sich hauptsächlich in feuchten Räumen, in denen Schimmel auftreten kann. Im Hausstaub sind häufig die Weibchen (0.3–0.4 mm) und die Männchen (0.2–0.3 mm) zu finden.
Schaden
Hausstaubmilben überziehen Wände und Möbel mit einem staubigen Belag. Ihr Auftreten kann Asthma und Hauterkrankungen bei empfindlichen Personen verursachen (Hausstaubmilben-Allergie).
Grasmilbe (Bryobia cristata)
Biologie
Diese rund 0.7 mm grossen, rot gefärbten Milben leben bevorzugt an Gräsern und Sträuchern. Bei warmer, trockener Witterung im Spätsommer und Herbst wandern sie häufig in Gebäude ein.
Schaden
Grasmilben befallen Menschen und Tiere. Ihre Bisse verursachen Juckreiz, Hautirritationen und können allergische Reaktionen hervorrufen.
Mehlmilbe (Acarus siro)
Biologie
Erwachsene Mehlmilben sind 0.4 bis 0.6 mm lang und bewegen sich sehr langsam. In der Larvenphase entwickeln sie Ruhestadien, die ihnen das Überleben bei Nahrungsmangel und Trockenheit ermöglichen.
Schaden
Befallene Getreidekörner, Teig- und Backwaren sind von einer feinen, weissen Staubschicht überzogen. Produkte schmecken bitter und sind gesundheitsschädlich. Feuchte Lagerung begünstigt den Befall.
Taubenzecke (Argas reflexus)
Biologie
Die Taubenzecke ist 4–5 mm gross, ihr Körper ist abgeflacht und eiförmig. Sie hält sich hauptsächlich in Taubenschlägen auf und kann mehrere Jahre ohne Nahrungsaufnahme überleben.
Besonderheiten
Taubenzecken saugen Blut vor allem bei Jungtauben, Hühnern und Enten. Bei starkem Befall können sie auch Menschen attackieren und starke Entzündungen sowie schlecht heilende Wunden verursachen.


Wissenswertes
Nicht die Milben selbst, sondern ihre Ausscheidungen und zerfallenen Körperteile lösen allergische Reaktionen aus – wie Niesreiz, Husten, juckende Augen oder sogar Asthma. Besonders betroffen sind Betten, Matratzen, Polstermöbel und Teppiche.
Hausstaubmilben sind winzig klein und leben bevorzugt in tiefen Fasern von Matratzen, Decken oder Teppichen – dort, wo normale Reinigung kaum wirkt. Selbst bei täglichem Staubsaugen bleibt oft eine grosse Population erhalten. Eine gezielte Bekämpfung kombiniert mit vorbeugenden Massnahmen ist der effektivste Weg.
Hausstaubmilben benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit, um zu überleben – ideal sind über 60 %. In schlecht gelüfteten Schlafzimmern, Altbauten oder Neubauten mit Restfeuchte fühlen sie sich besonders wohl. Wer häufig Milbenprobleme hat, sollte auch das Raumklima prüfen lassen. Wir helfen bei der Analyse und bieten passende Lösungen an.