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Käfer

Die Ordnung der Käfer stellt weltweit eine der artenreichsten Insektengruppen dar. Besonders bei Vorrats- und Materialschädlingen ist eine Vielzahl von Arten anzutreffen. Hier konzentrieren wir uns auf einige ausgewählte, bedeutende Vertreter. Der Übergang von Vorrats- zu Hygieneschädlingen ist oft fliessend.

Vorratsschädlinge: Brotkäfer, Getreidekapuziner, Getreideplattkäfer, Kornkäfer, Reismehlkäfer, Moderkäfer

Materialschädlinge: Teppichkäfer, Pelzkäfer, Speckkäfer

Gefleckter Pelzkäfer (Attagenus pellio)

Biologie

Dieser Käfer ist 3.5 bis 5.5 mm lang und variiert von dunkelbraun bis schwarz. Auffällig sind weisse Flecken auf den Flügeldecken und dem Halsschild. Er ähnelt in seinem Verhalten dem Teppichkäfer. Die Weibchen legen bereits im späten Frühjahr rund 40–50 Eier in Wohnungen und Lagerräumen ab. Die Larven verbergen sich vom Frassort entfernt. Ihre Entwicklung dauert oft über ein Jahr, häufig auch bis zu 2–3 ahre.

Schaden

Die Larven zerstören nahezu alle tierischen Fasern. Besonders betroffen sind Teppiche, Pelze und Polstermöbel.

Gemeiner Speckkäfer (Dermestes lardarius)

Biologie

Der Speckkäfer erreicht eine Länge von 6 bis 10 mm und ist braunschwarz gefärbt. Eine helle Querbinde ziert seine Flügeldecken. Weibchen legen 100–200 Eier an Nahrungsquellen. Unter optimalen Bedingungen entstehen bis zu sechs Generationen pro Jahr. Sowohl Käfer als auch Larven vertragen vorübergehend niedrige Temperaturen.

Schaden

Larvenbefall wird oft an behaarten Larvenhäuten erkannt. Die Larven zerstören Felle und Leder durch Schabe- und Lochfrass und schädigen vereinzelt auch Wolltextilien. Zudem bohren sie sich in Materialien wie Tabak, Kork, Holz und Asbest ein.

Teppichkäfer (Anthrenus scrophulariae)

Biologie

Der 3 bis 4.5 mm lange Käfer lebt im Frühjahr und Sommer als Pollensammler auf Blüten. Zur Eiablage begeben sich Weibchen in Wohnungen oder Lagerstätten und legen mehr als 20 Eier ab. Die Larven schlüpfen wenige Tage später und verstecken sich lichtscheu hinter Sockelleisten, Schrankrückwänden oder in Schlupfwinkeln. Der Generationszyklus dauert etwa ein Jahr.

Schaden

Larven ernähren sich von trockenen tierischen Produkten wie Wolle und Pelzen. Auch Insektensammlungen können betroffen sein.

Brotkäfer (Stegobium paniceum)

Biologie

Dieser rostbraune Käfer ist etwa 3 mm lang. Erwachsene Tiere nehmen keine Nahrung auf. Die Weibchen legen bis zu 100 Eier an Lebensmittelvorräten ab. Die Larven sind aktiv und dringen weit in Materialien ein. Ihre Verpuppung erfolgt in kleinen, aus Nahrungsteilen gesponnenen Köchern. Pro Jahr entsteht meist eine Generation.

Besonderheiten

Befall zeigt sich durch winzige, runde Löcher in Brot, Gebäck, Teigwaren, Getreidekörnern und Mahlprodukten. Auch Verpackungsmaterialien wie Papier und Pappe werden zerstört.

Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis)

Biologie

Der tabakbraune, abgeplattete Käfer erreicht etwa 3 mm Länge und besitzt sechs Zähnchen an den Seiten des Halsschilds. Weibchen legen 150–200 Eier zwischen Vorratsgütern ab. Die Entwicklung dauert je nach Temperatur drei Wochen bis vier Monate. Er ist empfindlich gegenüber Kälte und Trockenheit.

Besonderheiten

Käfer und Larven verursachen grossflächigen Schaden an Getreide, Mehlprodukten, Teigwaren, Trockenobst und Verpackungsmaterialien.

Kornkäfer (Sitophilus granarius)

Biologie

Der braune bis schwarze Rüsselkäfer wird 2.5 bis 5 mm lang und kann nicht fliegen. Weibchen legen 100–200 Eier direkt in Getreidekörner, die anschliessend verschlossen werden. Die Entwicklung erfolgt im Innern der Körner.

Besonderheiten

Larven fressen das Getreide vollständig aus. Befallenes Getreide wird muffig und erhitzt sich. Der Kornkäfer gilt als einer der bedeutendsten Schädlinge in gelagertem Getreide.

Rotbrauner Reismehlkäfer (Tribolium castaneum)

Biologie

Dieser 3–4 mm lange Käfer ist hell rotbraun gefärbt, mit feinen Punktstreifen und Längsrippen auf den Flügeldecken. Die Larven sind gelblichbraun und erreichen bis zu 8 mm Länge. Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert etwa drei bis vier Monate bei Zimmertemperatur.

Besonderheiten

Käfer und Larven befallen Mehlprodukte und verursachen eine starke Verunreinigung. Mehl wird klumpig, muffig und zeigt Larvenhäute an der Oberfläche.

Amerikanischer Reismehlkäfer (Tribolium confusum)

Biologie

Der Käfer ist kastanienbraun und ca. 4 mm lang. Er unterscheidet sich vom Rotbraunen Reismehlkäfer hauptsächlich in kleinen morphologischen Details.

Besonderheiten

Befallsmuster und Schadensbilder ähneln stark dem Rotbraunen Reismehlkäfer: kontaminiertes Mehl, erhöhte Klumpbildung, muffiger Geruch und zahlreiche Larvenhäute.

Wissenswertes

Ein typisches Anzeichen sind winzige runde Löcher in Teigwaren, Brot, Gewürzen oder Verpackungen. Der Brotkäfer hinterlässt kaum sichtbare Spuren, seine Larven fressen sich tief ins Material. Besonders in trockenen Lebensmitteln kann sich der Befall unbemerkt ausbreiten – eine professionelle Kontrolle schafft Klarheit.

Die Larven des Speckkäfers fressen sich durch Felle, Leder, Tierfutter oder trockene Vorräte und hinterlassen dabei haarige Larvenhäute. Sie verstecken sich in Ritzen oder dunklen Ecken und können sich unbemerkt vermehren. In Vorratskammern, Küchen oder Museen kann es zu massiven Materialschäden kommen – besonders bei tierischen Produkten.

Die Larven des Pelzkäfers fressen sich durch Wolle, Teppiche, Polstermöbel und Pelze. Dabei entstehen Löcher, Fraßspuren und feine Larvenhaare, die auch Allergien auslösen können. Besonders tückisch: Die Larven verstecken sich oft weit entfernt vom eigentlichen Schaden – eine gezielte und professionelle Bekämpfung ist daher unerlässlich.

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